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Tagebuch Lichtblatts Logbuch

#1
Script 
((OOC Anfang

Lichtblatts Logbuch ist eine Ansammlung von losen Blättern die Berthold auf seinen Reisen außerhalb Neu-Corethons aufzeichnet. Ich hoffe, dass ich damit einigen noch einige schöne Geschichten um den kleinen blassen Mann erzählen kann. Grundsätzlich ist keines diese.r Blätter im Rollenspiel erhältlich, macht ja auch Sinn wenn dieser junge Medicus jetzt nicht mehr da ist.

Ich wünsche euch allen viel Spaß.

OOC Ende))
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#2
*Ein kleiner dürrer Mann sitzt auf Einem Bett. In seinen Händen ein Stück Papier, welches er nachdenklich betrachtet, ehe er die Feder darauf aufsetzt.*


[Bild: Bertholds_Gedanken-39.jpg]
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#3
*Ein kleiner, dürrer sowie krankhaft blasser Mann sitzt in einem Fass. Den Deckel des hölzernen Behälters hat er sorgfältig einen Spalt offengelassen. Mit geschlossenen Augen lauscht er den regen Treiben der Männer auf dem Deck welche sich den Gefahren der Seefahrt stellen. Nach einer Weile öffnet er die Augen und widmet sich dem Papier wo er weiterhin versucht seine Gedanken zu sortieren.*

Neu-Corethon, ein Ort des Wahnsinns und der Verzweiflung. Werde ich ihn jemals als etwas besseres in Erinnerung halten können? Eventuell bin ich viel zu kritisch mit diesem Ort, dennoch werde ich das Gefühl nicht los ich würde etwas auf dieser Insel hinter mir lassen was viel Größer ist als ich es mir jemals hätte ausmalen können. Innerhalb weniger Monate hat mein Leben derart viele Wendungen bekommen, ich bilde mir schon fast ein ich könnte es vermissen.

Windwiegen war überraschenderweise nochmal da, und hat mir einige meiner Dinge gebracht. Dieser alte Mann, ich verstehe bis heute nicht so ganz war er in mir gesehen hat. Seinem Glaube an mich, sowie seiner Bereitschaft mir auf meinem Weg zu helfen ist es überhaupt zu verdanken, dass ich heute da stehe wo ich bin. Das erste Mal in meinem Leben habe ich etwas wie eine genaues Bild von der echten Welt außerhalb der schützenden Mauern der Akademie.

Am Tag der Abreise lief alles vorerst vollkommen ruhig, bis mich plötzlich einer der Legionäre packte und mir sagte ich solle mich sofort zum Schiff begeben, der Orden sei schon hier. Innerhalb weniger Minuten war alles gepackt und das Schiff setzte sich in Bewegung. In einem Anflug von Erleichterung hab ich mich bei der Reiling hingestellt und einen Blick in Richtung der Insel gewagt, nur um der Protektorin und diesem seltsamen Glatzkopf ins Gesicht zu starren. Zum Glück war das Schiff schon weit genug entfernt, dennoch, für einen Moment sank mein Herz in die Hose. Ihre drohenden Worte hallen immer noch in meinem Gedächtnis wieder, muss ich mir sorgen machen?

Das Schiff steuert nun Vladsburg an, meine Hoffnung ich würde einfach so nach Schwarzwasser kommen sind somit gestorben. Sobald wir dort ankommen kann ich zusehen wo ich bleibe. Ich bin sehr gespannt wie Domenica mein Schicksal lenkt.

Ob meine Mithilfe bei Kesslers unterfangen ein Fehler war? Immerhin hat der Prior bezüglich Michael Bonnington gelogen. Nicht, dass ich etwas finden konnte was meinen Glauben an Deyn erschüttern konnte, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass alle Solaner die nach Neu-Corethon kommen irgendetwas verbrochen haben. Was würde mir Seelbach dazu sagen können?

*Rollt das Papier wieder zusammen ehe er aus dem Fass klettert. EIn Gefühl der Freude erfüllt ihn als er am Horizont die Masten weiterer Schiffe entdeckt. Hastig rennt er zu seinem Schlafsack unter dem Deck, schnappt sich seinen Rucksack um sich für die Ankunft vorzubereiten*
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#4
*Bertholds geübte Hände wandern über die Stirn des vor ihm liegenden Mädchens. Er war sich recht sicher, dass es keine sonderlich schwere Erkrankung war. Allerdings hallten ihm noch die Worte des Gouverneurs durch den Kopf. Eine seltsame Seuche soll es auf den Inseln geben. Sein Blick fiel zu dem kleinen Korb an seiner Seite, wo der Vater des Mädchens ihm allerlei Zutaten besorgt hatte um die er gebeten hat. Zufrieden greift er nach der kleinen Knolle die er sorgfältig kleinschneidet, ehe er die Säfte davon zusammen mit einem mittlerweile lauwarmem Salbeisud vermengt. Jetzt hieß es zu warten, also genug Zeit um sich seinem halb fertigen Text zu widmen.*

Anscheinend hat es der Legion gefallen, dass ich in einem Fass platz finden kann. Ehe ich mich an dem Anblick von Vladsburg erfreuen konnte musste ich wieder in jenes steigen. Der Plan war recht simpel aber sollte die Legion aus dem Schneider ziehen sollten die Worte der Protektorin die Insel vor uns erreicht haben. Brieftauben sollte man nie unterschätzen, nur stellt sich die Frage ob sie überhaupt eine haben die auf Vladsburg ausgerichtet ist. Das Fass wurde, sehr zum leidwesen meines Wohlbefinden, dann irgendwohin gerollt. Deyn sei dank war dieses Fass mit Heu ausgepolstert.
Jedenfalls vergingen einige Stunden in meinem kleinen Gefängnis, nach der Zeit im Kerker der Legion wusste ich zum Glück, wie man die Zeit hierbei schnell überbrücken kann und widmete mich dem Gebet.

Als ich aus meinem Trance ähnlichen Zustand erwachte vernahm ich keinerlei Geräusche außerhalb meines Gefängnisses. Vorsichtig stemmte ich mich gegen den Deckel des Fasses, jedoch gab der nicht nach, Panik machte sich in mir breit. Abermals drückte ich gegen den Deckel, dann in einem Moment der mich an das Anheben des Gitters beim Abort der Priorei erinnerte, schaffte ich es, dass der Deckel nachgab. Mein Zunge vernahm einen metallischen Geschmack, dessen Quelle scheinbar meine aufgebissene Unterlippe war. Mein Blut schluckend schlich ich mich aus dem Lager in dem das Fass abgestellt wurde.
Ich muss für die wenigen Passanten auf den Gassen Vladsburg recht wahnsinnig ausgesehen haben. Ein junger, blasser Mann der die ganze Zeit an seiner Unterlippe saugt während er mit feuchten Augen durch die Stadt wandert. Plötzlich stand ich auf einem Platz irgendwo in der Stadt. Die Kirche die an diesem stand war um einiges größer als jene die auf Neu-Corethon stand. Neben der Tür standen zwei Gestalten in Kutten die mit einem vertrautem Symbol aus Schwarzwasser verziert waren. Ich war schon auf dem Weg zu ihnen als mein Blick zur rechten wanderte. Ein kleiner Nebeneingang in ein Nebengebäude bei der Kirche mit Schild über der Tür befestigt. Eine gelbe Sonne mit roten Strahlen auf einem weißen Grund. All meine Freude schwand innerhalb weniger Herzschläge. Hoffentlich genauso leise wie ich den Platz betreten habe. Rückwirkend muss ich wohl froh sein, dass meine Kapuze zumindest mein helles Haar verstecken konnte.

Erneut irrte ich durch die Viertel der Stadt, all die Wachen denen ich begegnet bin, auch wenn es nicht sonderlich viele waren, widmeten mir zum Glück keine weitere Aufmerksamkeit. Was wohl der Gouverneur und Kommandant Morgenstern tun werden, wenn sie von meinem Verschwinden erfahren? Zumindest konnte mir Rekrut Kreide versichern, dass meine Dienste in der Zeit wo ich im Kloster war nicht gebraucht wurden. Das hämmern eines Mannes gegen eine Tür riss mich aus meinen Gedanken. “Jetzt helft mir doch!”, ein dicker Albinioner Akzent schwang seinen Worten bei. “Meine Tochter liegt in Fieberträumen auf meinem Schiff so helft mir doch!” War es Schicksal. War es eine Fügung Deyns, dass mir dieser Mann über den Weg läuft? Es war ein leichtes ihn davon zu überzeugen, dass ich ein Medicus bin und ihm helfen könnte. Innerhalb kürzester Zeit fand ich mich auf dem Schiff des Mannes wieder. Er stellte sich als Händler aus Kaledon heraus der zusammen mit einigen anderen Händlern ein großes Schiff gepachtet hatte. Mit diesem wollten die kleine Gruppe allerlei seltene Rohstoffe aus den Westwind-Inseln mitnehmen. Aus meiner Sicht ein recht törichtes Unterfangen, aber eventuell bin ich ja befangen. Jedenfalls waren die Händler sehr erfreut, als sich herausstellte, dass ein Medicus sie auf ihrer Reise begleiten würde. Die Krankheit der Tochter war nicht sonderlich schwer, aber sie würde einiges an Aufmerksamkeit meinerseits erfordern um sie sicher durch diese geleiten zu können.

Als ich vom Deck des Schiffes meinen Blick wandern ließ.  Weckte eines der Schiffe die dort vor Anker lagen, meine Aufmerksamkeit. In dem Moment wo ich Flagge auf dem Mast erkannte, verharrte mein Herz für einen Moment. Ich entschuldigte mich bei den Händlern, dass ich noch einen Augenblick brauchen würde ehe wir ablegen konnten. Schnell verfasste ich einen leicht verschlüsselten Brief, nicht dass Kessler oder wer auch immer diesen Brief abfangen kann und daraus schlau wird.

Das Schiff legte wenige Tage später ab, der vermeintliche Kurs war Kaledon, jedoch hatten die Seeleute wegen eines Nebels bedenken der sich zwischen Éireann und den anderen Insel ausweitet. Ich sollte mir definitiv abgewöhnen auf dem Deck zu stehen wenn ich auf Schiffen stehe. Ein Ordensmitglied schaute uns mit einem Lächeln auf den Lippen hinterher, ich hätte meine Kapuze überziehen sollen. Jedenfalls wird es erstmal ...

*Ein leises Wimmern riss Berthold aus seinen Gedanken. Besorgt blickt er zu dem Mädchen welches schweißgebadet in ihrem Bett liegt. Geschickt schnappt er sich einen trockenen Lappen welchen er in dem lauwarmen Wasser des Eimers am Fuße des Bettes benässt. Vorsichtig nimmt er ihr den alten Umschlag ab und legt den neuen auf ihrer Stirn auf. Nachdem er dies vollbracht erledigt hatte schnappte er sich den kleinen Kessel aus dem er mit einem Tonbecher etwas des Suds schöpft. Fachkundig bettet er ihren Kopf auf seinem Schoß und flößt ihr etwas von der Flüssigkeit ein*
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#5

*Das Mädchen vor ihm konnte sich kaum an seine Anweisung, noch eine Nacht im Bett zu verbringen zu müssen, halten. Seine Hoffnung, sie würde bald einschlafen, schwand mit jedem Augenblick wie er zusehen musste, wie die junge Frau unruhig mit den Füßen unter der Decke strampelte. Seufzend lehnte er sich in dem ungepolsterten Stuhl zurück, wobei er sie mit fast schon neugierigem Blick fixierte. Ihre erste Reaktion als sie nicht mehr von Fieberträumen geplagt war, erinnerte ihn an die alten Zeiten in Schwarzwasser. Angst sowie Abneigung gegenüber seinen Äußeren.  Auf Neu-Corethon hatte er zumindest einmal in seinem Leben das Gefühl gehabt, kein Sonderling zu sein. Hastig schüttelte er seinen Kopf. Irgendetwas fehlte in der Geräuschkulisse um ihn herum. Wellen schlugen immer noch gegen das Holz des Schiffs. Auf dem Deck konnte man hier und da immer noch schnelle Schritt vernehmen. Sein Blick wanderte zu dem Mädchen welches sich nicht mehr bewegte. Einen kurzen Augenblick machte sich Unruhe in ihm breit. Dieses schwand jedoch zugleich als er erkannte, dass sie sich nur ins Reich der Träume verabschiedet hatte. Gedankenverloren griff er zu seinem Papier welches er zuletzt beschrieben hatte. Seine freie Hand wanderte zu seinem Hals. Seine Finger tasten diesen, auf der Suche nach etwas vertrautem, ab. Als er realisierte was er da tat nahm er seine Hand ruckartig wieder hinab und konzentrierte sich wieder auf das Papier vor sich.*



Ich hasse Schiffsreisen. Wieso habe ich es bitte vergessen, dass mir diese so missfallen? Waren die Zustände dieser Insel wirklich so schlimm, dass ich mich wieder zum Festland aufmachen musste?

Wie dem auch sei, ich habe meinen Entschluss gefasst. Und dieser Brief von diesem Seelbach sollte meine Kompetenz auf diesem Bereich mehr als Beweisen. Jetzt im Nachhinein wurmt es mich doch wie die Protektorin mir auf die Schliche kommen konnte? Niemand hatte die Leiter die im Sand vergraben war gefunden, oder wenn doch, so wurde sie zumindest nicht weggetragen. Genauso hat mich keine Seele im Dunkeln über das Eis schlittern gesehen, zumal ich sogar extra dafür den Weg um die Garnison gewählt habe. Den Schlüssel konnten sie sicher nicht finden, wer taucht schon in einem willkürlichen Loch in der Eisdecke? Wobei, es war ja recht kalt. Es lag auch Schnee. Habe ich eventuell Spuren hinterlassen? Selbst wenn, woher sollten sie wissen, dass es meine waren. Ich verstehe einfach nicht, wie sie mir auf die Schliche kommen konnten. Oder war es einfach nur ein Nachspiel wegen der Geschichte mit Ventus?


*Abermals betastet er seinen Hals. Mit seiner Schreibhand zeichnet er die groben Umrisse von zwei mandelförmigen Augen neben das letzte Wort. Abermals seufzend verschränkt er seine Arme vor seinen angezogenen Beinen. Das Papier auf dem er gerade erst geschrieben hatte zerknitterte dabei zwischen seinen Beinen und dem Oberkörper. Leise begann er damit das Lied welches er damals in der Heilstube vernahm zu murmeln.
Feuchtigkeit sammelte sich in seinen Augenwinkel. Die Atmung begann schneller und stockender zu werden. Beinahe schrie er frustriert auf, jedoch fiel sein Blick auf die vor ihm ruhende junge Frau. Hastig kramte er in seiner Tasche und holte sein Messer hervor. Führte dieses mit der Schneide von sich weg zu seinen Lippen. Bei diesem angekommen biss er auf das weiche Holz des Griffes der Klinge.
Langsam ließ er seine Beine wieder sinken. Er lockerte die Umklammerung seines Kiefers um das Messer woraufhin dieses in seine bereits wartende Hand fiel. Mit der anderen strich er die Falten im Papier wieder glatt.*



Wieso reagiert der Orden so penibel auf diesen Einbruch? Ich meine natürlich, es war sicher nicht die feine tasperiner Art sich auf eigene Faust den Zugang zu deren Archiv zu verschaffen. Aber weshalb hat dann Bonnington bezüglich seines eigenen Bruders gelogen? Auf meine freundlichen Fragen, ob man mit Genehmigung in das Archiv könnte, wurde mir nur Spott entgegengebracht. Ich versteh einfach nicht wieso es solch ein großes Ding ist. Man könnte fast meinen es läge irgendeine große Verschwörung im Raum. Am Ende ist das Märchen von Gavinrod wahr. Jetzt mache ich mich lächerlich. Als ob dieser Wahnsinn auch nur irgendwie wahr sein kann.
Wo ich an ihn denke, ob dieser alte Mann den Brief entschlüsseln konnte? Wenn ich in Kaledon ankomme werde ich ihn wohl einen neuen Brief schicken. Ob ich darin den Schlüssel für den alten mitschicke. Wobei wenn ich darüber nachdenke lieber nicht, es könnte ja sein, dass er den ersten Brief nie erhalten hat. Der Mann ist schon ein schlauer Greis, der wird es schon schaffen. Zumal ich nicht riskieren kann, dass jemand anderes den Brief dann leichter entschlüsseln könnte.

Laut den Seeleuten würden wir am bei Morgengrauen die Nebelbank um Éireann hinter sich lassen. Sich davon  entfernen würden wir dann nur noch bis zum Abend des Tag dauernbis wir Averssire selbst erreichen. Hier würde sich mein Weg von dem der Seeleute trennen. Eigentlich schon schade, so sind es an sich recht angenehme Genossen. Etwas sehr auf Reichtum fixiert jedoch durchaus gute Leute. Vielleicht schätze ich einfach ehrliche Leute seit dem Vorfall mit Al-Vahan. Ich werde, jetzt wo das Mädchen gesund ist, meine Zeit wohl an Deck verbringen.


*Er trocknet sorgfältig die Spitze seiner Feder mit einem Tuch ab. Zufrieden verstaut er dieses daraufhin, zusammen mit der Tinte, in den Tiefen seiner Taschen. Prüfend tupfte er mit seinem Finger auf die letzten geschriebenen Worte ehe er lächelnd das Papier einrollte bevor es zur Feder und der Tinte wanderte. Er verließ danach die Kajüte des Händlers. Diesen erblickte er sogar beim Verlassen des Zimmers vor der Tür sitzend. Er nickte ihm mit einem höflichen Nicken zu bevor er sich auf den Weg zum Deck des Schiffes machte. Die Sonne war schon dabei sich im Osten zu erheben. Die noch schwachen Strahlen schafften es kaum sich durch den dichten Nebel. Fasziniert von dem Schauspiel lehnte er sich in Richtung Steuerbord gegen die Reling am Heck des Schiffs. Minutenlang sah er dabei zu wie sich die Lichtstrahlen durch die Schwaden kämpfte, bis zu dem Moment wo die Sonne endlich gegen diese die Oberhand gewann und sich über die Nebelbank erhob. Wärme umspielte sein Gesicht.

Es müssen wohl Stunden vergangen sein in denen er sich von den Sonnenstrahlen hat kitzeln lassen, als plötzlich der Vater des Mädchens neben ihm stand. Dieser sprach abermals seinen Dank ihm gegenüber aus und, dass er nun wieder ein ruhiges Leben haben könnte, jetzt wo es seiner Tochter wieder gut ging. Auf Bertholds Lippen zeichnete sich ein freundliches Lächeln ab. Er war einfach nur froh, dass er helfen konnte, dass er dabei zufälligerweise auf einem Schiff welches in Näher an Tasperin brachte landete, sei einfach nur eine Zuneigung Deyns.

Der Händler verließ nach einem kurzem Gespräch über die besten Gasthäuser die Averssire bieten konnte seine Position an der Reling. Berthold vernahm noch hinter ihm das Lachen des Händlers sowie des Steuermanns. Doch als es plötzlich verschwand wandt er sich zu den Beiden um. Die Sonnenstrahlen wärmten nun seinen Nacken. Er folgte dem Blick des Händlers zu einem Schiff welches sich rasch näherte. Es müsste nur noch einige hundert Meter entfernt sein. Er kniff seine Augen zusammen während diese den Mast entlang zu der Fahne wanderten. Schlagartig erhöhte sich sein Puls als er das vertraute Sonnenwappen erkannte. Als er eine schwarzhaarige Person am Bug des Schiffes erblickte, sprang er beinahe in einem die Treppen vom Heck des Schiffes zum Hauptdeck hinab. Panisch suchten seine Augen seine Umgebung ab. Wohin sollte er nur gehen? Was wenn es wirklich die Protektorin war? Die Luft verließ nur noch schnappartig seine Lungen als er einen Ausweg aus dieser verzweifelten Situation suchte. Wieso hatte er sich bloß wieder am Deck herumgetrieben? Dies war definitiv das letzte Mal!

Das Schiff würde sie, beim aktuellen Tempo, spätestens in einer Stunde einholen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Er lief hastig umher, der Händler warf ihn verständnislose Blicke zu, als er ihm unter Deck folgte und zusah, wie Berthold ein Fass mit Leder öffnete, sowie den Inhalt aus dem Fass sorgfältig neben dieses legte. Dann griff er nach einer Schaufel die er im Lagerraum fand. Er überzeugte den Händler davon, dass er die Dinge wirklich brauche und er so schnell wie möglich das Schiff verlassen müsste. Berthold würde gar nicht verlangen, dass sie Lügen müssten, jedoch wäre er dankbar über jeden Augenblick den er für seine Flucht bekommen könnte.

Mühsam schleppte er das Fass nach Oben. Verknotet ein Seil um den Bauch des Holzbehälters ehe er selbst in dieses stieg. Der Händler half ihm das Fass am Bug des Schiffes, auf der abgewandten Seite zu den Solanern, herabzulassen. Er würde im Moment wo die Solaner sich an Bord begeben das Seil durchschneiden und sich mit der Schaufel, und der Strömung zum Festland treiben lassen. Was könnte schon schief gehen?

So verging die Minuten, jede einzelne von ihnen fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Immer wieder murmelte er mit geschlossenen Augen das gleiche Gebet. Plötzlich durchfuhr ein Ruck das Schiff. Seine Augen wanderten den Horizont ab, tatsächlich konnte er schon das Festland im Norden ausmachen. Er zückte sein Messer und machte sich an dem Seil zu schaffen. Als die letzten Fasern des Seiles rissen plumpste das Fass die letzten paar Zentimeter nach unten. Wasser schwappte über den Rand des Fasses ins Innere. Mit etwas Glück haben die Wellen die gegen das Schiff schlugen das Geräusch selbst übertönt. Und so machte er sich, gefährlich auf hoher See schwankend, auf den Weg zum Festland. Immer wieder brach Wasser in sein Gefährt hinein. Dennoch paddelte er weiter, immer weiter mit der Schaufel. Doch das Festland schien einfach nicht näher zu kommen.

Das Fass war nun schon fast zur Hälfte mit Wasser gefühlt, das Schiff gerade mal einige hundert Meter hinter ihm. Er schien jedoch Glück gehabt zu haben, noch war das Schiff der Solaner neben dem der Händler. Eine weitere Welle klatschte ihm das salzige Nass ins Gesicht. Prustend begann er noch schneller zu paddeln. Von einem Moment auf den anderen schien sich das Festland schneller zu nähern. Von Euphorie gepackt verdoppelte er seine Anstrengungen mit der Schaufel. Als eine weitere Welle das Stück Holz erfasste fand er sich plötzlich ohne diesem und seiner Tasche mitten im Meer wieder. Er ließ schlagartig die Schaufel los und paddelte um sein Leben. Sein Kopf sackte immer häufiger unter die Wasseroberfläche. Zunehmend wurden seine Glieder schwächer, die von Salz gereizten Augen brannten mit ihm noch bisher unbekannten Qualen. Seine schmerzende Lunge verlangte nach Sauerstoff. Er nahm einen weiteren tiefen Zug der kostbaren Luft ehe die Kraft in seinen Armen darin versagte ihn oben zu halten. Panisch versuchte er nach Oben zu paddeln doch war es vergeblich. Wenige Sekunden vergingen, für ihn selbst fühlte es sich nach einer weiteren Ewigkeit an. Seine Lippen gaben dem Verlangen Luft zu schnappen nach und Salzwasser rannte seinen Rachen in die Lungen hinab. Von Schmerzen gebeutelt verließ ihn das Bewusstsein.

Ein Schlag auf seinen Brustkorb lässt ihn die Augen aufreißen. Wasser erbricht aus seinem Munde, an den Mundwinkel hinab fließend. Überall kratzte Sand an seinem Körper, seine Augen, die Umgebung nur verschwommen erkennend, können zwei schwere Stiefel neben sich ausmachen. Hustenanfälle überkommen ihn während die Person über ihn dabei zusieht wie er mehr und mehr Wasser aus seinen Lungen ausspuckt.*
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